Im Dialog

Was es zu entdecken gibt

Die Welt eines Autoren ist riesig und geheimnisumwittert. Was bewegt ihn zu tun was er tut? Welche Gedanken trieben ihn bei seinen Bestrebungen eine neue Welt zu erschaffen? Und was macht dieser Mensch eigentlich wenn er mal nicht schreibt? Das wissen wohl nur andere Autoren oder gut Eingeweihte. Zum Glück aber können uns exakt diese Personen durch ein recht simples Mittel einen Einblick vermitteln: Durch das Interview. Hier finden sich alle geführten Interviews Robert M. Talmar betreffend – sei es als Fragensteller oder Befragter.

31. Juli 2013 – Michael Marcus Thurner interviewt Robert M. Talmar

Quelle: www.mmthurner.at

Der Name Robert M. Talmar wird wohl den wenigsten Lesern etwas sagen. Doch mit ein wenig detektivischem Gespür gelingt es sicherlich, das Geheimnis zu lüften und in Erfahrung zu bringen, wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt.

Anlaß für mein Interview sind Roberts im Herbst erscheinenden Fantasy-Bücher. Zwei Neuerscheinungen, die, wie ich meine, für Furore sorgen werden. Und jetzt viel Spaß beim Frage-Antwort-Spiel!

RMT

F: Robert – oder darf ich Michael sagen? Ich kenne Dich als Autor für die ATLAN-Serie. Du hast einige Romane zur „neuen“ Heftserie beigetragen, dort allerdings unter Deinem eigentlichen Namen. Warum erscheint Dein Buchprojekt „Gilwenzeit“ unter dem Pseudonym Robert M. Talmar?

A: Nenn mich (M)Ishmael … Nein, im Ernst: Letzten Endes war es eine Vertriebs- und Marketingentscheidung seitens des Verlages. Für ein Pseudonym sprachen dort vor allem wohl zwei Gründe. Zum einen wollte der Vertrieb einen klingenderen Namen, der kein so ein Allerweltsname ist wie der in meinem Personalausweis. Und es sollte ein Name sein, der auch in Spanien und Italien sowie in Osteuropa ausgesprochen werden kann, ohne sich dabei die Zunge zu verbiegen. Erfreulicherweise ist Talmar in Deutschland als Name wenig verbreitet, das beugt obendrein Verwechslungen vor. Der andere Grund ist meine dritte Existenz als Sachbuchautor. Hier wollte man mich vor Überschneidungen und vielleicht auch möglichen Vorurteilen bewahren. Ich bin halt jetzt in einer ähnlichen Situation wie Uschi Zietsch alias Susan Schwartz: Fantasy erscheint unter dem einen Namen, der Rest unter dem anderen.

F: In Deinem anderen Leben bist Du Persönlichkeits- und Mentaltrainer, bist also in Deiner Arbeit sehr menschzentriert. Gibt es Verknüpfungen zwischen Deinen beiden „Existenzen“, hast Du Erfahrungen im Umgang mit Klienten in Deine Romane eingebracht?

Nicht vorsätzlich, aber ich denke, das bleibt einfach nicht aus. Wenn du weißt, wie Menschen in bestimmten Situationen aller Wahrscheinlichkeit nach reagieren, dann fließt das fast automatisch in die Ausgestaltung von Szenen mit ein. Gerade die Gesten – Stichwort Körpersprache – wären hier zu nennen. Aber auch das Wissen um emotionale Abläufe ist mir als Autor sehr wertvoll. Es werden nämlich in Wahrheit kaum Entscheidungen aus reiner Logik und Überlegung getroffen. Die meisten Entscheidungen treffen Menschen nun mal aufgrund von Emotionen – und das schließt die „aus dem Bauch heraus“ getroffenen mit ein. Dies zu berücksichtigen war und ist mir wichtig, um die Charaktere glaubhaft agieren lassen zu können.

F: Ist das Schreiben für Dich ein Ausgleich zum Brotjob? Oder siehst Du darin eine Alternative? Würdest Du gerne eines Tages ein vollprofessionelles Autorendasein führen?

A: Ich tendiere immer mehr zum professionellen Autorendasein. Den Persönlichkeitstrainerjob mache ich nun schon seit 25 Jahren, eine aufregende und wahnsinnig spannende Zeit, die auch an Erfolgen nicht arm war. Aber mit eben dieser Zeit werde ich auch bequemer. Nein – reisefauler trifft es wohl eher. Ich bin im Brotjob etliche Tage im Jahr im Lande unterwegs, und so aufregend wie früher ist das Reisen für mich nicht mehr. Da kommt mir der wesentlich bequemer erreichbare Autorenschreibtischstuhl gerade recht.

F: Kommen wir nun zu Deinem ersten Buch mit dem Titel „Der vergessene Turm“. Das ist aber offenbar nur der Auftakt zu einem Serienprojekt, das Du „Gilwenzeit“ nennst. Mir ist aufgefallen, daß Band 2, „Der verlorene Brief“, bereits für den November angekündigt wird. Ich schließe daraus, daß Du bereits länger an diesem Projekt arbeitest und ausreichend Material in der Schublade hattest, um die ersten beiden Bände von „Gilwenzeit“ im Abstand von nur wenigen Wochen veröffentlichen zu lassen. Sehe ich das richtig?

                                               

A: Ganz genau. Tatsächlich habe ich beide Bände mehr oder weniger in einem Rutsch geschrieben. Und das mit dem „ausreichend Material“ trifft mehr als nur zu. Die Hintergründe der „Gilwenzeit“ sind ziemlich umfassend und von mir über Jahre erarbeitet worden. Die Welt Kringerde, in der die Geschichte sich entfaltet, ist komplex angelegt, und die Binnenhistorie der Welt ist es nicht minder.

F: Bastei-Lübbe ist Dein Herausgeber. Wie kam die Zusammenarbeit zustande?

A: Das ist in erster Linie meinem rührigen Agenten Werner Fuchs zu verdanken, der den Kontakt vermittelte. In zweiter Linie, aber keineswegs zuletzt möchte ich meinen Lektor Dr. Frank Weinreich nennen, der im Vorfeld (und ohne mein Wissen) ein sehr werkfreundliches Gutachten verfasste, ehe der Roman von Bastei-Lübbe angenommen wurde. Beiden bin ich sehr dankbar. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag selbst war großartig.

F: Wie viele Bände zu „Gilwenzeit“ erwarten den Leser?

A: Stoff wäre vorhanden für weitere hundert (lacht) … aber keine Sorge. Es ist eine lang angelegte Erzählung, ohne Frage, was für mich gerade den besonderen Reiz ausmacht. Vermutlich werden es sechs Bände sein. Ich will aber nicht ausschließen, dass sich hier aufgrund von Textumfängen noch eine andere Zahl ergibt.

F: Nun zum eigentlichen Inhalt. Ich hatte die Gelegenheit, einen Teil des Manuskripts zu lesen. Mir ist gleich zu Beginn der langsame und sehr epische Aufbau der Geschichte aufgefallen. Ich sehe eine gewisse Ähnlichkeit zu Tolkiens „Herr der Ringe“. Ist Tolkien ein Vorbild für Dich?

A: Ja, zweifellos. Insbesondere, was sein akribisches Durchdenken seiner Welt betrifft. Davor kann ich nur den Hut ziehen. Er ist so gänzlich anders vorgegangen als andere Autoren, was mich schon immer fasziniert hat. Ich gehöre also zu der Hälfte der Leserschaft, die Tolkiens Bücher mögen. Es gibt ja bekanntlich zwei grundlegend verschiedene Meinungen über ihn: die einen lieben ihn, die anderen können mit ihm partout nichts anfangen. Ein anderes und diesmal deutsches Vorbild, um das gleich mit zu beantworten, ist schon sehr früh Karl May für mich gewesen. Beide sind in ihrer Form in ihrer literarischen Herangehensweise „Ausreißer“ im Umfeld ihrer jeweiligen Autorenkollegen gewesen, und das mag mich für den einen wie den anderen eingenommen haben. Zum Thema Ähnlichkeit noch dies: Sie ist sicher in gewisser Weise bei Stil und Anmutung gegeben, inhaltlich aber überhaupt nicht. Wer Ringe erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Und Sméagol müsste schon gezielt Urlaub in Kringerde machen, damit es einen gibt, der hierzulande „Mein Schatz“ sagt. Der epische Aufbau ist bei einer langen Geschichte fast eine Voraussetzung.

Vielleicht noch ein Wort zum anfänglichen langsamen Aufbau: Mir war es wichtig, einmal zu zeigen, wie jemand erst unmerklich, dann immer unausweichlicher in eine bedrohliche Geschichte hineingezogen wird, ob er nun will oder nicht. Und um den Lesern den unsäglichen Verlust nachempfinden zu lassen, den meine Helden erfahren müssen, führe ich die Protagonisten wie die Leser erst ein wenig herum. Aber gleichzeitig mit jedem Schritt weiter hinein ins Verderben.

F: Du unterscheidest in „Der vergessene Turm“ zwischen sogenannten „Vahits“ und Menschen. Dein Held, Finn Fokklin, ist ein Vahit. Wie siehst Du ihn selbst? Wo liegen die äußerlichen Unterschiede zu einem Menschen, abgesehen von der Körpergröße?

A: Abgesehen von der Körpergröße gibt es kein auffälliges Merkmal, also keine behaarten Füße oder dergleichen. Sie sind schlank bis ins Alter hinein und leben, meine ich, das, was man eine gesunde Lebensweise nennen mag. In der Realität der „Gilwenzeit“ unterscheiden sie sich von den Menschen vor allem durch ihre große Liebe zu Büchern und zu einer friedlichen und friedliebenden Existenz. Beides wird ihnen in der Folge indirekt zum Verhängnis.

F: Du verwendest einen gewissen Sprachduktus, wie er genretypisch für High Fantasy à la Tolkien ist. War das eine bewußte Entscheidung von Dir, um ein bestimmtes Publikum „abzuholen“, oder entspricht die Sprache auch Deinen persönlichen Vorlieben?

A: Eigenartigerweise ergab sich der Stil ganz von selbst. Ich wusste anfänglich nicht, dass ich die Fähigkeit habe, in diesem besonderen Stil zu schreiben, bis ich es dann auf dem Monitor oder den Ausdrücken selber las. Ich war am meisten überrascht. Und ich konnte machen was ich wollte, der Stil – der Duktus – stellte sich immer wieder ein. Ich könnte es, glaube ich, auch gar nicht bewusst nachahmen. Insofern ist das mein ureigener Stil, und ja, er entspricht vollauf meinen persönlichen Vorlieben. Ich glaube sogar, ohne diesen Stil würde die Geschichte nicht funktionieren.

F: Du verwendest ein eigenes Vokabular. Es gibt Berufsbezeichnungen wie „Tintner“ oder „Schriffer“, „Firsterir“ und „Cuorderin“, Du hast Deiner Welt eine sehr ausgeklügelte Vorgeschichte gegeben. Ein jeder Ort, ein jedes Haus scheint seinen Platz zu haben. Selbst Dinge wie die Berufsbekleidung eines Landhüters werden bis ins winzigste Detail beschrieben. Das alles weist darauf hin, daß Du Dich eingehend mit Deiner Fantasy-Welt beschäftigt hast. Wie intensiv waren die Vorarbeiten zur „Gilwenzeit“, wie lang arbeitest Du bereits an Deinem Epos?

A: Die einen sagen so, die anderen so (lacht). Die ersten Ideenskizzen sind tatsächlich schon vor 30 Jahren entstanden, wurden von mir immer wieder weg gelegt und dann und wann hervorgezogen, um sie zu ergänzen. So entstand über die Jahre ein großes Datenpaket an Hintergründen. Konsequent allerdings arbeite ich an dem Gilwenzeit-Stoff erst seit 2005. Mein Anspruch ist es, den Lesern eine Welt zu präsentieren, in der sich die Dinge „richtig“ anfühlen, jedes an seinem Platz, wie du es genannt hast. Die meiste Energie und Zeit im Bereich der Vorarbeiten haben sicherlich die Karten verschlungen, die Sprachen und das beständig weiterwachsende Glossar. Die ersten Karten z.B. sind noch handgezeichnet und mit Letraset-Abreibebuchstaben entstanden, einfach, weil es damals noch keine erschwinglichen Computer gab, die das leisten konnten.

Apropos Berufsbekleidung, die ich deinen Worten zufolge angeblich „bis ins winzigste Detail“ beschreibe. In Wahrheit sage ich nur, dass sie einen roten Hut tragen mit einer eingestickten Sonnenblume daran. Der Rest ist pure Suggestion, und ich freue mich, dass dies zumindest bei dir ziemlich gut funktioniert hat.

Eine sehr intensive Vorbereitung ist bei einem solchen Projekt unerlässlich. Ich habe bestimmt Monate allein mit der Sprachenentwicklung verbracht. Sorgfältige Recherchen in Sachen Handwerk kamen dazu. Das Verwenden eines eigenen Vokabulars ist aufwendig, ohne Frage. Aber es färbt die Geschichte spürbar ein und verleiht ihr Lokalkolorit.

F: Finn Fokklin, ist ein junger und unerfahrener Bursche, der ohne sein Zutun in wilde Abenteuer gestürzt wird und seine Heimat schützen muß. Wird er den Leser durch die gesamte „Gilwenzeit“ begleiten, oder ist er bloß ein Held von mehreren? Anders gefragt: Siehst Du die Gruppe im Vordergrund, in der er agiert, oder ist Dir Finn als Einzelperson wichtiger?

A: Die richtige Antwort lautet: beides. Die Gruppe wächst in ihrer Bedeutung mit der Erzählung, und jeder ist auf seine Weise wichtig, ja unverzichtbar. Aber Finn ist mir sehr ans Herz gewachsen, und beim Schreiben litt und fühlte ich mit ihm. Ob er den Leser weiterhin begleitet? Nun, ich würde es hier gern verraten, aber das wäre, denke ich an das unerwartete – manche sagen: brutale – Ende von „Der verlorene Brief“ (Band 2), schon arg gespoilert.

F: Hast Du bewußt das Mitglied einer „langweiligen“ Berufsgruppe gewählt, einen “Tintner”, der “Schriffer” werden möchte?

A: Ja. Und zugleich habe ich damit eine Berufsgruppe gewählt, die unter den Vahits ein hohes Ansehen genießt. Immerhin lieben sie Bücher über alles, weit mehr als die von ihnen zu unterscheidenden Menschen. In der Romanwirklichkeit haben die Menschen die meisten ihrer Bücher in einem Bürgerkrieg verloren, allein die Vahits haben einige davon gerettet. Insofern ist ein Tintner jemand, der das Erstellen von Büchern überhaupt erst möglich macht, für uns vielleicht ein langweiliger Beruf, aber nicht für die Vahits, unter denen Finn Fokklin aufwächst. Es ist, wenn du so willst, meine kleine private Hommage an all die vielen unbekannten Handwerker, die es unsereins als Autoren in früheren Jahrhunderten überhaupt erst ermöglicht haben, ihren Beruf auszuüben. Außerdem mag ich diesen Gedankenstrang: Romane erzählen eine Geschichte. Geschichten wurden in Büchern erzählt. Dazu brauchte es Papier und Tinte. Und einen Tintner, der beides bereitstellte. Ausgerechnet der Sohn eines Tintners erlebt in der „Gilwenzeit“ nun die größte Geschichte seines Lebens. Für mich ein schöner Zirkelschluss.

F: Die so beschaulich beginnende Geschichte bekommt immer mehr bedrohliche Elemente. Erst spürt man, daß etwas Unheimliches in die Welt der Vahits vorgedrungen ist, dann ist von verschwundenen Kindern die Rede, von einer sich verändernden Umgebung. Finn Fokklin und sein Freund Mellow Rohrsang geraten in Gefahr, in Gefangenschaft. Man sollte eigentlich drauf vorbereitet sein – und dennoch wird man als Leser kalt erwischt. Der Tod einer alten Frau und wie ihr Leichnam zugerichtet wird, die beginnende Folterung eines jungen Mädchens – das hätte ich in Deinem Buch nicht so erwartet. Hast Du diese Szene bewußt so heftig beschrieben?

A: O ja. Und mir damit sogleich „den Hass“ so manches Testlesers und, mehr noch, mancher Testleserin zugezogen. Mehr als einmal hörte ich: „Du bist doch so ein sympathischer Mann, wie kannst du sowas nur schreiben?“ Damit sind wir beim Stichwort „unerwartete Wendung“. Die von dir angeführte Szene ist für mich eine Schlüsselszene, und ich habe sie viele Male umgeschrieben, bis sie den von dir angesprochenen Effekt hatte. Sie ist der Point of no return. Ab jetzt wird es ernst. Todernst. Wenn du den Erzählstoff mit einer Exponentialkurve vergleichst, dann ist diese Szene der Beginn der immer weiter und schneller ansteigenden Eskalation.

F: Aus welchem Sprachpool bedienst Du Dich bei der Namensgebung? Sind es bloß nordische Elemente, die Du verwendest, oder auch andere?

A: Ich lasse manche Namen so klingen, als wären sie irgendwie mit dem Keltischen und auch Nordischen verwandt. Im ganzen Roman habe ich es soweit als irgend möglich vermieden, auch nur einen Latinismus, also ein Wort mit offensichtlicher lateinischer Herkunft, zu verwenden. Es gibt keine Bibliothek, sondern eine Bücherey – mit Y. (Der Buchstabe Y an sich spielt eine Rolle, deshalb die Schreibweise.) Es gibt keine Arroganz, sondern Hochnäsigkeit. Keine Akzeptanz, sondern Bejahung. Mein Lektor ist fast verzweifelt.

F: Reden wir kurz über Entwicklung. Eine Figur, die den Leser beeindrucken soll, muß sich weiterentwickeln. Sie muß stärker werden, muß scheitern, muß Widerstände überwinden und letztlich über sich hinauswachsen.  Wohin möchtest Du Finn Fokklin führen?

A: Durch alle diese Höhen und Tiefen, von denen du sprichst. Und noch ein paar mehr. Anfangs ist Finn ja nicht viel mehr als ein verwöhnter Sohn wohlhabender Eltern, der in einer unbeschwerten Gesellschaft und in friedlichen Zeiten aufwachsen darf. Ohne jetzt zu viel zu verraten – ihm wird das meiste, an dem er hängt, genommen werden. Sein Konflikt vollzieht sich auf vielen Ebenen. Zunächst auf der Ebene seines Weltbildes: Er erlebt Dinge, die nicht sein können, weil sie nicht sein dürfen. Aber auch auf der Ebene der unmittelbaren Bedrohung durch die einsickernden Feinde. Auf der Ebene seines familiären Hintergrunds. Auf der Ebene seiner Volkszugehörigkeit. Auf der Ebene seinen Menschseins beziehungsweise Vahitseins überhaupt. Er wird gleichsam durch die Mühle gedreht und wird verändert aus ihr hervorgehen …

Das meine ich buchstäblich. Schon sein Nachname deutet dies an. Fokklin leitet sich ab vom „aufziehen der Fokken“ (das sind Mühlensegel); sein Urahn war Mühlenbauer und der erste Träger dieses Namens. Immer wieder tauchen im Roman Mühlensymbole auf. Man nennt die Windausleger einer Mühle übrigens auch Mühlen-Flügel. Und Flügel sind in der Tat ein Schlüsselelement des Romans. So sind alle sonstigen Nachnamen der Vahits Vogelnamen nachgebildet. Und der Feind bedient sich der Flügel auf besondere Weise …

F: Was genau sind die Gilwen, die Namensgeber der „Gilwenzeit“?

Das kann ich unmöglich in ein, zwei Sätzen beantworten. Die Giwen sind kurz gesagt die entscheidenden Dinge, die Artefakte, um die sich alles dreht. Dazu steht vieles auf meiner zur Serie entwickelten Homepage www.gilwenzeit.de. Sie wird Mitte August 2013 online gehen. Vielleicht schaust du oder die Leser deiner Homepage einfach mal vorbei? Ich würde mich freuen.

Michael, ich danke Dir fürs Gespräch!

22. November 2013 – METAL4 interviewt Robert M. Talmar

Quelle: www.metal4.de

Dass der geneigte Metalfan sich auch mal gern ein gutes Buch zu Gemüte führt ist bekannt. In der Metalszene wird viel klassische Fantasy konsumiert, auch in den Texten vieler Bands spiegelt sich das wider. Dies nehmen wir zum Anlass, euch einen Autor im Interview vorzustellen, der am 11.10.2013 mit ”Der Vergessene Turm” den ersten Roman einer mehrere Bände umfassenden Saga veröffentlichte. ROBERT M. TALMAR, so der Name jenes Mannes, hat in tolkien’scher Manier und mühevoller Kleinarbeit eine eigene Welt erschaffen, die er uns jetzt nach und nach eröffnet. Bereits am 22.11.2013 erscheint Band 2 der ‘Gilwenzeit’-Reihe, ”Der Verlorene Brief” im Bastei-Lübbe Verlag.

Alle Infos zur Saga findet ihr HIER!

Wir trafen den sympathischen Hannoveraner zum Gespräch, in dem er uns ausführlich Rede und Antwort stand und uns ein wenig mitnimmt nach ‘Kringerde’.



METAL4: Zunächst erstmal Glückwunsch zur Veröffentlichung Ihres ersten Romans "Der Vergessene Turm" aus der Gilwenzeit-Reihe! Wie kommt das Buch bei der Leserschaft an? Wie ist das Feedback bisher?
Robert M. Talmar
Vielen Dank. Ich kann nur sagen: Großartig! Natürlich ist es zu früh, von einem Erfolg zu sprechen, dazu ist das Buch erst viel zu kurz auf dem Markt. Aber diejenigen, die es lasen, verschlangen es offenbar begierig und verlangen nach mehr. Die Zahlen der Vorbestellungen von Band 2 sind jedenfalls überaus erfreulich. Die ersten eingehenden Leserbriefe bestätigen das. Wer epische Fantasy im Stile Tolkiens mag, ist sicherlich mit der Gilwenzeit-Saga gut bedient.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Wie kam bei Ihnen das Interesse für die Fantasy zustande? Gab es ein Schlüsselerlebnis?
Robert M. Talmar
Ja, ganz klar. Es war eine Veröffentlichung in den deutschen Kinos. Und zwar der ersten Herr-der-Ringe-Verfilmung, des experimentellen Zeichentrickfilms von Saul Zaentz Productions, in der Regie von Ralph Bakshi. Danach erst las ich die Trilogie zum ersten Mal und war damit dem Genre sogleich verfallen. Zuvor aber hatte ich mich allerdings schon intensiv mit dem deutschen Sagenschatz beschäftigt, in Teilen auch mit dem angelsächsischen und den nordischen Sagas – ein Keim war also vorhanden. Wer mitrechnet, kommt auf die späten 70er Jahre ... ja, in etwa so alt ist die Uridee zur Gilwenzeit. Wenn man bedenkt, dass mich meine damalige Freundin in den Film förmlich zwingen musste, ich wollte partout nicht, dann ist es in Wahrheit ihr zu verdanken, dass die Gilwenzeit-Saga heute erscheint. Keine Ahnung, ob sie es je erfahren wird, wir haben den Kontakt zueinander schon bald nach dem Kinobesuch verloren.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Sie haben mit Kringerde, so der Name ihres fiktiven Universums, eine recht gut ausgearbeitete Welt erschaffen. Hatten Sie von vornherein bestimmte Vorstellungen und Anforderungen an diese entstehende Welt? Ist sie gar Ihre Wunschwelt?
Robert M. Talmar
Hierzu habe ich auf der Homepage zur Gilwenzeit-Saga (www.gilwenzeit.de) einiges an Hintergrundmaterial veröffentlicht. Um hier nur das wichtigste anzudeuten: Eine funktionierende Welt ist meiner Ansicht nach das Alpha und Omega der epischen Fantasy. Es gibt in jüngerer Zeit eine Reihe von Autoren, die sich um ihre Welt kaum bemühen, sondern sich einzig auf ihre Charaktere und die Action verlassen. Das ist okay, wenn es funktioniert. Für mich funktioniert es nicht. Der "Herr der Ringe" von Tolkien und als neueres Beispiel George R.R. Martins "Lied von Eis und Feuer" (Game of Thrones) folgen anderen Grundphilosophien. Beide sind in der Weltenfrage gänzlich anders aufgestellt und legen einen besonderen Maßstab an ihre jeweilige Welt an. Westeros und Mittelerde sind bis ins Detail konzipiert, ich möchte sogar sagen: komponiert, und das ist ihr eigentliches Qualitätsmerkmal. Ebenso wäre hier zweifellos auch Patrick Rothfuss mit seine Königsmörder-Trilogie zu nennen. Um auf meine Welt Kringerde zurückzukommen – sie war gewissermaßen zuerst da, und erst aus ihrer Beschaffenheit heraus entwickelte sich die dort spielende Geschichte. Allein, wo sich Orte befinden, natürlich auch, wer gerade an diesen Orten lebt, erzeugt gleichsam Konflikte und damit eine Binnenhistorie ... Mir war vor allem wichtig, dass Kringerde von den Lesern als glaubwürdig empfunden wird, als "wahr" oder "echt" im Sinne des Kontextes. Deshalb ist Kringerde ebenfalls komponiert zu nennen. Ist Kringerde nun meine Wunschwelt? Ja, weil sie – im Sinne dessen, wie Tolkien es einmal formulierte – ein Produkt meines "Nebenschöpfertums" ist. Sie ist exakt so, wie ich sie eben zu erschaffen vermag. Aber auch nein, weil ich wirklich nicht in ihr leben wollen würde. Kringerde ist gefährlich, und meine Schwerthand ist, um in Kringerde zu überleben, hierfür eindeutig zu eingerostet ... In der Begleitung eines Davenamönchs würde ich vielleicht ein paar Schritte wagen, aber allein? Ich glaube nicht.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Würden Sie unter anderen Umständen gerne selbst in Kringerde leben?
Robert M. Talmar
Obwohl ich es eben verneinte ... ein, zwei Wochen im friedlichen Uvaithlian vor Saisárasars Ankunft kann ich mir schon vorstellen. Obwohl es ein Scheunen-Urlaub wäre, mangels passender Bettgrößen ... Aber die Ruhe und die Idylle, das hätte schon was. Vom süffigen Bier ganz zu schweigen.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Sie haben sich natürlich auch über eine eigene Sprache Gedanken gemacht. Wie sind Sie vorgegangen? Gibt es "Paten" für ihre Sprache?
Robert M. Talmar
Paten würde ich es nicht nennen. Vielleicht Klangvorlieben? Ich empfinde manches Keltische als sehr sympathisch, aber keine meiner Sprachen ist keltisch oder auch nur keltisch-ähnlich. Ich habe mich dann und wann gern des Indoeuropäischen bedient, um bestimmte Stammsilben zu identifizieren, denen ich dann, meiner eigenen Grammatik folgend, ihre endgültige Form gegeben habe. Dabei trat ein merkwürdiger Effekt zutage. Sind erst einmal die Grundlagen gelegt, hat jede erfundene Sprache die Tendenz, eigene Prägungen auszubilden, und es entstehen Wörter, die ich nie vorhatte zu erfinden, die sich aber unweigerlich aus dem bisherigen erschließen. Je weiter ich in sie eindrang, desto leichter gebaren meine Sprachen ihre eigenen Worte. Eigenartig und faszinierend.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Die Geschichte in "Der Vergessene Turm" beginnt, ähnlich wie in Tolkien's "Der Herr Der Ringe", gemächlich mit einer Feierlichkeit. Ist das ein Zufall oder eher wichtig für die Entwicklung?
Robert M. Talmar
Es ist keine bewusst vorgenommene Ähnlichkeit, sondern ein wichtiges gestalterisches Element meiner Geschichte. Der Held Finn Fokklin steht anfangs an einer Schwelle, die er nicht zu überschreiten vermag: was soll er mit seinem künftigen Leben anfangen? Übrigens eine Erfahrung, die ich aus meiner eigenen Vita ziemlich gut kenne. Das Volk der Vahatin kennt dazu die so genannte Tubertel, eine bewusste Phase der Selbstfindung, an deren Ende ein großes Fest und damit die Volljährigkeit des Betreffenden gefeiert wird. Finn indes weiß – trotz Abschluss seiner Tubertel und seiner Feier – immer noch nicht, wie er fortan sein Leben gestalten und seinen Beitrag für sein Volk leisten soll. Es gibt in seiner Kultur kaum ein größeres Versagen. Dies alles zeigt die normale Welt meines Helden, in der er aufwächst und – sich eben nicht bewährt. Schon mit seinem ersten Konflikt wird er nicht fertig. Aber dann kommt eben zum Glück oder Unglück alles ganz anders ...
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: In so vielen guten Fantasy Büchern geht es um magische Gegenstände, Artefakte. So auch bei Ihnen. Bedienen Ihre "Gilwen" ein Klischee? Warum sind solche Artefakte so wichtig? 
Robert M. Talmar
Eine gute Frage. Ich glaube, sie sind wichtig, es sind zwingende Symbole, in denen sich unsere Sehnsüchte, aber auch unsere Ängste fokussieren, verdichten, eben Gestalt annehmen. Wobei ich grundsätzlich dem großem Science Fiction Autor Arthur C. Clarke folge, der sagte: "Jede nur hoch genug entwickelte Technik ist von Magie nicht mehr zu unterscheiden." In diesem Sinn verstehe ich die Gilwen durchaus als Technik, die sich uns nur heute nicht menr erschließt und daher magisch erscheint. Bedienen sie ein Klischee? Ich hoffe nicht oder bin mir zumindest dessen nicht bewusst. Mir war es vielmehr wichtig, einem eigenartigen Phänomen nachzuspüren. Noch heute sind überall Menschen von Kristallkugeln fasziniert. Wir finden sie in Bildern wiedergegeben und als Teil von Skulpturen. Sie begegnen uns auf Jahrmärkten, als Instrumente von Wahrsagern, selbst als Schneekugeln, als Reichsäpfel, als Christbaumkugeln, die Zahl der Beispiele ist nahezu endlos. Woher kommt diese Faszination? Dieser Frage wollte ich eine "wahre" Antwort geben, in Form einer heutigentags längst veränderten, verdrängten, halbvergessenen Geschichte, die unsere Faszination, aber auch unsere Scheu vor diesen Dingern erklärt. Die Gilwen sind diese Antwort. Die Gilwenzeit schildert diese "Wahrheit". Und um gleich noch ein Zitat anzubringen (von Francis Bacon): "Die Wahrheit ist böse."
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Weitet sich die Geschichte zu einem Krieg aus? Gibt es Schlachten, zu denen wir Metalfans uns getrost mal MANOWAR auflegen können?
Robert M. Talmar
Aber sowas von. Ich erzähle im Grunde mit der Gilwenzeit die Zeit des Gilwenkrieges. Ein Krieg ohne Schlachten ist undenkbar. Was anfangs nur Geplänkel ist, wird sich ausweiten, mein Wort drauf. Zunächst stehen wir am Rand des Krieges, aber die Kräfte des Feindes formieren sich längst und marschieren schon.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Bei "Gilwenzeit" handelt es sich um eine geplante Reihe von Büchern. Werden diese aufeinander aufbauen oder auch für sich verständlich lesbar sein?
Robert M. Talmar
Ich hoffe sehr, dass jedes einzelne Buch auch für sich lesbar sein wird, obwohl es sich um eine geplante Reihe handelt. Aber es ist eben wie bei jeder Serie – die Geschichte baut auf den Vorgängerbänden auf. Ich erzähle daher keine getrennten Episoden, sondern eine lange, durchgehende Geschichte. Gleichwohl werden wir Sprünge erleben, und es liegt an der Kunst des Geschichtenerzählers, seine Leser und Leserinnen jeweils mitzunehmen. Selbstverständlich erhoffe ich mir, dass, sagen wir, wer sich erst bei Band 3 nach Kringerde begibt, auch motiviert sein wird, sich die anderen Bände der Reihe möglichst schnell zuzulegen.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Welches Ausmaß wird die Reihe annehmen?
Robert M. Talmar
Das ist ein wenig von dem letztendlichen Textumfang abhängig. Niemand will ein Hantelgewicht als Buch mit sich herumschleppen. Wahrscheinlich werden es sieben, möglicherweise acht Bände.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Wir sind ja bekanntlich ein Metal Magazin, also müssen wir irgendwo auch mal eine Parallele zur Musik aufgreifen ;) Wie findet man als Autor sein Label, seinen Verlag? Haben Sie Leseproben, quasi Demos, verschickt?
Robert M. Talmar
Es ist sicher Glück dabei, aber nicht nur. Die Qualität der eigenen Arbeit setze ich voraus, aber ein klug gesponnenes Netzwerk aus (in meinem Fall) Literaturagenten, und Multiplikatoren, also Leuten, deren eigenes Netzwerk riesig ist und die gewillt sind, es für einen zu öffnen, und die eigene Begeisterung für das, was man macht, diese Dinge helfen da sehr. Ich habe immer den Satz "Tue gutes und sprich darüber" befolgt ... Bei mir trafen dann zwei oder drei dieser Faktoren irgendwann zusammen. Auf meine Arbeitsprobe hin (die aus dem gesamten ersten Roman bestand) schrieb dann ohne mein Wissen einer der intensivsten Kenner der literarischen Fantasyszene ein sehr positives Verlagsgutachten, und das überzeugte dann die Redaktion. Der Rest war harte Arbeit. Vor diesem glücklichen Umstand habe ich etwa drei Jahre lang die üblichen Manuskripteinsendungen samt der üblichen Ablehnungen erdulden müssen. Dies scheint in der Literatur ein zwingender Qualitätsumstand zu sein, an dem wohl kein erfolgreiches Buch vorbeikommt. Um nur zwei Welterfolge zu nennen: "Vom Winde verweht" und "Harry Potter" wurden jeweils 37 mal abgelehnt. In der Musik dürfte es ganz ähnlich laufen. Wobei ich hörte, dass es schon Gruppen gab, die in Szenecafés landauf landab ihre Demo-CDs absichtlich liegen ließen – und so erfolgreich auf sich aufmerksam machten. Heute führt wohl kein Weg um Youtube herum. Ein gutes Beispiel sind da die vielen und teilweise sehr erfolgreichen Titelinterpretationen des Skyrim-Themas (des Fantasy-Spiels Skyrim). Da haben es Musiker eindeutig leichter als Autoren. Verfilmen Sie mal in zwei Minuten den Inhalt eines 500-Seiten-Buches ...
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Der geneigte Metalfan befasst sich zuweilen gern mit Fantasy und auch Bands, wie z.B. die Genregrößen BLIND GUARDIAN lassen sich von Autoren wie dem großen J.R.R. Tolkien inspirieren. Woher kommt das Ihrer Meinung nach? Ist Metal der passende Soundtrack zu Fantasy Literatur? 
Robert M. Talmar
Hm, ganz schwer zu sagen. Es gibt ja auch andere Musikrichtungen und Gruppen, deren Vertreter ihre Anleihen bei Tolkien gesucht haben, z.B. MARILLION oder BARKLEY JAMES HARVEST, von den vielen Folkbands will ich gar nicht reden. Es ist also kein reines Metal-Phänomen, sondern schon ein eher alle Stilrichtungen erfassendes und übergreifendes. Offenbar bietet Fantasy eine breite Projektionsfläche für Stimmungen. Deshalb: Metal kann sehr wohl der passende Soundtrack sein. Vielleicht weil Rüstungen und Waffen aus soviel Metall bestehen? (Ein zugegeben uralter und obendrein sehr matter Scherz!) Ich denke, es geht in beiden Kunstrichtingen um Gefühle und nichts sonst. Gute Fantasy erweckt sie, gute Musik ebenso. Die stillen Szenen verlangen vielleicht Folk, die heftigen eben heftigeres, sprich Metal. Die vielen Balladen in beiden Musik-Welten verbindet sie aber durchaus.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Einer Ihrer Bösewichte in "Der Vergessene Turm" heißt Lukather, wie eben einer der bekanntesten Gitarristen des Rock, Steve Lukather (Ex TOTO). Haben Sie bei der Benennung an den guten Steve gedacht?
Robert M. Talmar
Nein, überhaupt nicht. Der Name fiel mir vor Jahren sozusagen zu, als ich für ein anderes Romanprojekt nach Charakter-Namen suchte. Eine gute Quelle stellen für mich immer Filmabspänne dar, mit ihren endlosen Namenslisten sind sie sowas wie eine Art kaltes Buffet für Autoren. Ich bin nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube es war der Abspann zu einem der Star Wars Filme, in dem ich auf den Namen Lukather stieß. Den Vornamen des Betreffenden habe ich mir damals nicht notiert. Sollte der gute Steve in einem der Abspänne tatsächlich mit aufgeführt sein, dann allerdings stünde er wohl tatsächlich Pate. Ich hoffe, er kann es mir verzeihen. Ich mochte den Namen Lukather sofort, da er Assoziationen zu Lucifer weckt. Und er passte perfekt in meinen Sprachenkosmos. Sollte eines Tages die "Gilwenzeit" verfilmt werden, hoffe ich inständig auf ein Lukather-Theme von Steve.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Sind Sie selbst der härteren Musik zugeneigt?
Robert M. Talmar
Ich darf sagen, nicht generell, aber in Einzelfällen. Ich habe manchen Metallica-Titel gern gehört, und in meine Sturm- und Drangzeit ging ich mit den Bandmitgliedern der Scorpions auf dieselbe Schule, ja sogar in dieselbe Klasse. Da gehörte es sich, die jeweils jüngste LP zu kaufen – im Handvertrieb auf dem Schulhof. Leider hat von damaligen Raritäten nichts die Zeiten überdauert. Nightwish finde ich gut, auch nicht alles, aber manches. Es ist eben stimmungsabhängig. Beim Schreiben höre ich gern Musik, wenn es zur Szene passt, auch schon mal was härteres.
Robert M. Talmar
 
 
METAL4: Die letzten Worte gehören Ihnen!
Robert M. Talmar
Danke sehr. Dann darf ich mich sehr für das Interview und das Interesse an der Gilwenzeit bedanken. Ich würde mich sehr freuen, den einen oder anderen Metal4-Leser hierdurch neugierig gemacht zu haben. Wer möchte, kann mir gern schreiben, auf Leserkommentare bin ich immer neugierig. Kontakt am einfachsten über www.gilwenzeit.de.
Robert M. Talmar